In diesem Blog werden Erkenntnisse aus dem Kontaktunterricht sowie Selbststudium im Modul "New Marketing" behandelt. Zudem werden interessante Sachverhalte mit Bezug zu "New Marketing" thematisiert.



Montag, 17. Oktober 2011

Minority report goes reality

Gemäss der NZZ-Digital-Ausgabe vom 17.11.2011 sind unter anderem 300 Informatiker, Mathematiker, Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen in der Entwicklung einer Software involviert, die zukünftige Ereignisse (wie Autodiebstahl, Einbruch, etc.) voraussagen soll.


Dass ein Computer die Zukunft, wenn auch nur in einem kleinen Rahmen, vorausberechnet, kann ich mir nicht vorstellen. Es braucht unmengen an Datenmaterial. Das Datenmaterial per se ist ja vorhanden (Internet-Artikel, Kurznachrichten, usw.), nichts destotrotz sollte man nicht vergessen, dass Berichte aus der (mainstream) Nachrichtenwelt manipuliert sind. Durch Beobachtung und Vergleiche wird die Software sicherlich Tendenzen der Zukunft aufzeigen können, nicht aber wirklich brauchbares Material, welches Mörder, Diebe etc. das Handwerk legt. Zudem befürchte ich, dass wenn sich die Polizei von NY und LA so etwas programmieren lassen kann, dann werden kriminelle Organisationen wohl noch vor den Gesetzeshütern an solche Software-Algorithmen kommen, die Ihnen Geldtransporter-Routen, Routen von Polizeipatrouillen, wo und wann illegal Waren reingeschmuggelt werden können und und und.
Nun, wer hätte den grösseren (finanziell gesehen) von einer solchen Software?
Dennoch, wenn Google da mitmischt, dann müssen doch irgendwo auch Profitaussichten vorhanden sein....


Vielleicht traue ich der Software und der Zukunft zu wenig zu. Schliesslich soll sich auch Thomas Watson, ehemaliger Vorsitzender von IBM seiner Zeit äusserst geirrt haben:
"Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird."


hier geht es weiter zum Artikel von NZZ:
Kristallkugel mit Tastatur "Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer."
Thomas Watson, Vorsitzender von IBM, 1943

Sonntag, 16. Oktober 2011

Der Streisand-Effekt

Als Streisand-Effekt wird bezeichnet, wenn durch den Versuch, eine Information zu unterdrücken, genau das Gegenteil erreicht wird, nämlich die Information besonders bekannt gemacht wird. Seit dem Web 2.0 ist dies besonders effektiv!
Der Effekt hat seinen Namen aus einem Rechtsstreit zwischen der Schauspielerin Barbra Streisand und einem Fotografen, der die kalifornische Küste fotografierte (inkl. ihrer Villa). Als der Rechtsstreit öffentlich wurde, löste er eine Lawine an Suchanfragen im Internet aus und dadurch erreichte die Schauspielerin eigentlich das Gegenteil von dem, was sie beabsichtigte: Nun interessierten sich alle für ihr Anwesen und jeder weiss jetzt auch wie ihre Villa aussieht.

Oft sind Unternehmen noch viel zu traditionell unterwegs. Statt offen über Differenzen, Fehler und Probleme zu sprechen bzw. sich ihnen zu stellen, wird immer mit Anwälten und Strafen gedroht. Die Zeit, in der man den Einzelnen stellvertretend für alle angreiffen konnte sind vorbei. Jede Partei, die versucht der Öffentlichkeit die Informationsfreiheit zu nehmemen, tut sich (langfristig) schweren (Image)-Schaden zu.
Beispiel für einen Streisand-Effekt musste die Scientology zu spüren bekommen, als sie Versuchten ein Video von Tom Cruise über die Scientology zu verbannen. Dies hatte zur Folge, dass eine grosse Protestwelle gestartet wurde, die teilweise heute noch anhält.

Ein weiteres spannendes Beispiel, diesmal aus der Schweiz, lieferte uns die Bank Julius Bär im Fall gegen die Veröffentlichung von internen Dokumenten durch Wikileaks.



Also, egal was passiert, nehmt den Leuten nicht die Informationsfreiheit!




PS.
mittlerweise gibt es einen Song, der den Titel "Barbra Streisand" trägt:
 
Was sich die Künstler wohl dabei erhoffen bzw. wünschen, liegt eigentlich auf der Hand. Die Frage ist nur, hat Frau Streisand etwas dabei gelernt?

Sonntag, 9. Oktober 2011

kurzeintrag über web 2.0

WEB 2.0 - Wir alle Nutzen Web 2.0 und dennoch wissen viele nicht, dass YouTube, Wikipedia, Facebook usw. auch unter diesen omnipräsenten Begriff gehören.
Was ist Web 2.0 genau? Nun das bedeutet soviel, das WWW-Nutzer nun spezifische Innovationen und Technologien aus dem Internet nutzen und auch selber zur Verfügen stellen können. Sie erstellen, kommentieren oder teilen Inhalte (dazu werden Web 2.0-Tools verwendet). Man spricht auch von Prosumenten (also ich habe jetzt z.B. einen Blogverfasst und meinen Inhalt mit Wikipedia verknüpft - also bin ich in einer Form auch Prosument).

Um einen kleinen Überblick über mögliche Web 2.0-Plattformen zu erhalten besuche unbedingt:

Vielleicht findest Du etwas nützliches...!
Wenn die Möglichkeiten schon zur Verfügung stehen, dann sollten wir sie auch nutzen.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Storytelling und Marketing

Gedanken zum Storytelling
Eins ist klar, das Storytelling begleitet die Menschen seit eh und je. Storytelling, also „Geschichtenerzählen“ geht bis in die Zeit der Hölenmalereien zurück. Als dort Erlebtes in Höhlen eingeritzt wurden. Durch das Weitergeben von Erfahrungen wurden primär Familien- und Stammesmitglieder vor Gefahren gewarnt.
Später, viele tausend Jahre später, wurden Märchen und Sagen erzählt um Menschen zu unterhalten, Weisheiten sowie Werte und Vorstellungen weiterzugeben.
Es ist zu vermuten, dass frühere Geschäfts- und Kaufleute ihre Arbeit und Können anhand von Geschichten und Erzählungen bezeugen konnten und diese als Art Referenz benutzten.

Marketing in den letzten Jahren
Werbung ist schon lange nicht mehr ein einfaches Unterfangen. Während in den letzten Jahren (und Jahrzenten) Marketing nach dem Giesskannen-Prinzip betrieben wurde, verlangt man in den letzten Jahren effizientes vermarkten der Dienstleistungen und Produkte. Besonders die Werbebranche schreite nach Effizienz. Schliesslich verschossen Unternehmen Milliardenbeträge in Werbeaktivitäten, die schlussendlich mit grossem Streuverlust an die Leute gebracht wurden. Uninteressante Werbung wurde einfach Weggezappt... Zu langweilig. Zugegeben auch ich war so. Auch ich habe einfach weggezappt wenn die Werbung nicht interessant oder lustig war. Ich kann mir gut Vorstellen, dass die Stimmung in der Werbebranche ziemlich depressiv war. Denn man war zwar kreativ, die Auftraggeber hingegen waren nicht bereit exorbitante Summen für kurze Werbe-Clips hinzublättern. Mit der Verbreitung des Internets auf die zivile Bevölkerung war das Fundament für eine noch digitalere Werbewelt gelegt. Ende der 90-er bzw. Anfangs der 2000-er Jahre begann man dann Dialoge mit der Zielgruppe zu führen. Permission-Marketing hiess die neue Variante des Werbens. Dies war auch nur möglich, weil sich das Internet zu dieser Zeit zu entfalten und verbreiten begann. Es war möglich den Kreis der Zielgruppen genauer definieren zu können und diese gezielt via Newsletter anzusprechen. Und dann ging alles sehr schnell: So schnell, dass Microsoft den Einstieg in den Suchmachinen-Schnellzug verpasste und die Vorherrschaft an Google verlor und somit auch immense Werbeeinnahmen. Google ermöglicht seinen Auftraggebern eine gezielte Platzierung ihrer Werbebotschaften. Mit jedem Suchauftrag werden Präferenzen und Sucheigenschaften des Internetusers abgelegt und optimale Produkte und Dienstleistungen vorgeschlagen. 2005 ging YouTube online. 2006 kaufte Google YouTube für 1.3 Mia USD auf. YouTube an sich hat die gesamte mediale Welt nochmals revolutioniert. Man muss nicht mehr auf seinen Lieblingswerbeclip am Fernsehgerät warten oder als Videodatei via eMail zuschicken. Man muss nicht seinen Lieblingssong kaufen oder auf MTV den Clip ansehen wann es das Programm des Senders erlaubt. Heute geht man auf Youtube und findet was man zu sehen wünscht. Werbeauftraggeber können auf Youtube Rückmeldungen im Kommentarbereich einholen, sich über die effektiven  Zuschauerzahlen erkunden und sich so ein Bild der Effizienz seiner Werbebotschaft machen.
Einen interessanten Einblick in die Entwicklung der Medien erhalten wir im folgenden Clip:


Storytelling trifft Marketing
Nun was hat Werbung mit Storytelling zu tun?
Man kann den Konsumenten heute nicht nur die technischen Detailsherunterlesen und erwarten, dass er sich dann um das Produkt reissen wird. Es reicht nicht mehr aus zu sagen was es ist. Man muss heute viel mehr den Mehrwert hervorheben. Wieso ein Audi und nicht ein BMW? Es müssen reize geschaffen werden. Die Neugier und die interaktive Anteilnahme der Zuschauer muss gewonnen werden. Dies ist am einfachsten, indem man dem potentiellen Konsumenten anhand von Bild und Ton. Die Geschichten müssen aber in jedem Fall etwas Besonderes darstellen. Einen speziellen Moment oder Gefühl einfangen und den Zuschauern die Magie bzw. den Zauber und die Spannung dieses Momentes, dieses Gefühls spüren lassen. Es muss klar ein Nutzen für den Konsumenten ersichtlich sein. Die Botschaft muss persönlich, unterhaltend und ggf. amüsant sein.
Ein meiner Meinung nach gutes Beispiel einer Werbung mit gutem Storytelling-Hintergrund ist die Audi R8-Werbung:

 
Ein vermeintlicher Bankräuber, mit humanem Gewissen, wird von einem Polizisten verfolgt. Als er dann das Auto, ein vermeintliches Männerauto, als Geisel nimmt gibt der Polizist die Verfolgung auf und lässt den Kriminellen, der "rein zufällig" einen südländischen Akzent hat (Südländer wie zb. Italiener lieben schnelle und sportliche Autos) flüchten.
Fragen die sich ein Mann nach dem Werbe-Clip stellen "sollten", sind:
Wieso fährt eine Frau den Audi R8? Ich denke die Antwort darauf soll aus Sicht der Macher sein, dass wenn "sogar" eine Frau dieses Auto beherrscht, dann ist diese Maschne also kinderleicht zu bedienen. Spitzbübisch finde ich das Detail, dass die Dame total falsch parkiert (wieder ein Frauenklischee aus der Männerwelt). Ferner fragt man sich wie konnte die Frau aus diesem so tiefen Fahrzeug mit diesem kurzen Mini aussteigen... doch das sei mal da hingestellt.
Was will uns dieser Clip eigentlich sagen? Den R8 muss man bedingungslos lieben und da lässt man eher einen Bankräuber entwischen als dass dem Audi etwas zustösst. Darum lässt er den Audi auch stehen und braucht ihn nicht für seine Flucht, das Auto wäre viel zu schade dafür. Nette Geschichte, irgendwo lustig und auch überraschend.

Ein weiteres Beispiel, dass mich mit seiner Storytelling überzeugte ist die Mercedes-Benz-Werbung mit dem Sensenmann.
Ein Mercedes-Fahrer lenkt seine Limousine durch den Wald… Er fährt an ein Schild mit der Aufschrift „Saltville“ vorbei und plötzlich sitzt der Sensenmann mit ihm im Auto… ein Unheil kündet sich also schon an… Doch das Storytelling hat immer eine Überraschung parat.


Wenn man sich den Clip genauer ansieht dann erkennt man, dass Saltville eine Andeutung auf Salzburg (Heimstätte Porsche) sein könnte und dass der Sensenmann irgendwie dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Volkswagen AG (Ferdinand Piëch). Der gesamte Werbeclip wird nur von einem Wort begleitet „Sorry“. Während der Sensenmann aus dieser Geschichte die Bedeutung der Redensart „Hochmut kommt vor dem Fall“ kennenlernt, kann sich der Mercedes-Fahrer über Sicherheit und Komfort in seinem Mercedes erfreuen... Sorry!

Storytelling in der Werbung sollte zwar amüsant sein, dennoch aber eine Message überbringen, die beim längeren Nachdenken transparent sein soll. Beim Audi-Clip sollte wohl die Liebe zu schönen und schnellen Autos der Kern sein. Der Mercedes-Clip allerdings könnte zur Botschaft haben, dass sich die Konkurrenz bemühen kann die Marke Mercedes zum Fall zu bringen, jedoch nie vergessen soll, dass ein Mercedes unangefochten in seinem Bereich ist.

So macht mir persönlich Storytelling Spass und ich könnte ewig Clips schauen ohne umzuschalten…